Quelle: "Holz kann"
Immer noch gibt es alte Vorurteile, wenn es ums Bauen mit Holz geht. Guter Grund also, den 10 meistverbreiteten Falschannahmen die richtigen Fakten gegenüberzustellen:
Holzhäuser sind äußerst langlebig, wenn sie gut gebaut sind. Bester Beweis sind die jahrhundertealten Holzhäuser in klimatisch rauen Regionen wie den Alpen und Skandinavien. Das wahrscheinlich älteste Holzhaus Europas steht in Norwegen und stammt aus dem Jahr 1170. Aber auch moderne Holzbauten bieten eine hervorragende Langzeitperspektive – der konstruktive Holzschutz ist heute so perfektioniert, dass der Dauerhaftigkeit von Holz praktisch keine Grenzen gesetzt sind. Holzhäuser stehen also, was ihre Lebensdauer angeht, denen anderer Bauweisen in nichts nach.
Holzhäuser unterliegen den gleichen gesetzlichen Brandschutzbestimmungen wie Häuser, die in anderer Bauweise erstellt wurden. Diese Vorschriften sind bei der Planung und Realisierung von Gebäuden absolut verbindlich. Deshalb ist auch die Brandgefahr von Holzhäusern nicht höher. Übrigens – Holz hält im Brandfall durch seine „Selbstschutzfunktion“ statisch länger durch als viele andere Materialien!
Schimmel entsteht bei baulichen Mängeln oder nicht fachgerechten Konstruktionen, unabhängig davon ob das Haus in Holz oder in einer anderen Bauweise errichtet worden ist. Unter Einhaltung des konstruktiven Holzschutzes und der bauphysikalischen Grundlagen hat der Schimmelpilz in einem Holzhaus keine Chance. Im Wohnungsbau wird Holz heute mit Holzfeuchten unter 20% eingebaut und durch die Konstruktion nachhaltig vor unzuträglicher Feuchte geschützt. Damit aber Pilze entstehen könnten, bräuchte es Holzfeuchten, die wesentlich darüber liegen.
Holz-Look ist kein Muss: Vielen Holzhäusern sieht man ihre Bauweise oft gar nicht an. Je nach Geschmack des Bauherrn können Holzhäuser auch verputzt oder verklinkert werden. Viele Beispiele moderner Architektur zeigen die Gestaltungsvielfalt, die Holz bietet – das perfekte Material für individuelle Baukonzepte und interessanten Stil.
Die Bundeswaldinventur hat ergeben: In unseren Wäldern steht so viel Holz wie seit Jahrhunderten nicht mehr – und das bei einer hohen Nutzung. Das für den Holzbau genutzte Holz stammt aus nachhaltiger Holzwirtschaft, die in Deutschland schon seit 300 Jahren betrieben wird. Es wächst also mehr Holz nach, als wir nutzen. Wenn Holz verbaut und nicht verheizt wird, leistet es einen mehrfachen Beitrag zum Klimaschutz: Es behält als Bauholz das gebundene CO2 in seinem Zellspeicher, zusätzlich wird dieses klimaschädliche Gas durch neu gepflanzte Bäume aufgenommen.
Richtig ist: Immer mehr Bauherren in Deutschland entscheiden sich fürs Bauen mit Holz. Die aktuelle Holzbau-Quote im Wohnungsbau liegt bei 18,7 %, – und die Tendenz ist steigend.
Die Landesbauordnungen legen für Holzhäuser die gleichen Vorschriften fest wie auch für andere Häuser. Beim normalen Eigenheimbau gibt es also keine Unterschiede in den Genehmigungsverfahren.
Wie so vieles, das wir in einem guten Zustand erhalten wollen, benötigen auch Gebäude regelmäßig Pflege und Wartung. Und dies völlig unabhängig davon, ob diese im Holzbau oder in einer anderen Bauweise erstellt worden sind. Ein Holzhaus braucht weder innen noch außen einen größeren Erhaltungsaufwand und verursacht auch keine höheren Kosten.
Holz ist Spitzenreiter, was kurze Bauzeiten angeht! Die Bauelemente werden präzise industriell vorgefertigt, und dieser Teil des Bauprojekts erfolgt komplett unabhängig von Witterungsbedingungen. Auf der Baustelle reichen dann für den Rohbau oft 1 - 2 Tage aus. Wochenlange Trocknungsphasen wie zum Beispiel bei Mauerwerk oder Beton entfallen. Damit ist ein Holzbau schneller, genauer und qualitativ hochwertiger erstellt als Gebäude in anderer Bauweise.
Grundsätzlich gelten für die Finanzierungen von Holz- wie von anderen Häusern die gleichen Voraussetzungen – es gibt also keine speziellen „Holzhaus-Konditionen“. Ebenso werden Holzbauten gleich
behandelt, wenn es um Fördermittel der KfW-Bank geht.